Kreidelithographie

Kreidelithographie

Bei der Kreidelithographie wird die Zeichnung im Gegensatz zur Federlithographie auf dem Lithographiestein mit Kreide ausgeführt. Die Steinoberfläche muss dafür leicht körnig sein, was durch Verreiben von Sand erreicht wird. Der entstehende Strich ist deshalb nie völlig glatt und gleichmäßig schwarz, sondern weist eine Kornstruktur und unregelmäßige Ränder auf. Die Kreidelithographie ermöglicht sehr ausdrucksvolle Graphiken.

Kupferstich

Kupferstich

Ein originalgraphisches Druckverfahren, bei dem der Künstler bzw. der Kupferstecher einen Entwurf auf eine Kupferplatte aufzeichnet und dann mit dem Stichel oder Grabstichel die Linien als Vertiefungen herausarbeitet. Nach dem Einfärben der Platte mit einem Ballen wird die Oberfläche wieder abgewischt, so dass die Farbe nur in der vertieften Zeichnung stehen bleibt. Der Kupferstich ist demnach ein Tiefdruckverfahren. Auf die vorbereitete Druckplatte werden angefeuchtetes Papier und eine Filzdecke gelegt. Dann wird die Platte in eine aus zwei Walzen bestehende Presse geschoben, die einen sehr starken Druck ausübt. Die Farbe hebt sich aus den Linien heraus und bleibt leicht erhaben auf dem Papier stehen. Die Kupferplatte drückt sich so stark in das feuchte Papier, dass hinterher meist ein so genannter Plattenrand erkennbar bleibt. Die Grabsticheltechnik lässt nur eine strenge Linienführung zu, weshalb für beschwingtere Darstellungen die Radierung vorgezogen wird. Da der Kupferstich über lange Zeit das einzige Verfahren war, um feine Illustrationen in Bücher zu bringen, sind die Bezeichnungen „Stich“ oder „Kupfer“ als Synonyme für „Abbildung“ auch nach der Erfindung anderer Illustrationstechniken gelegentlich noch auf den Buchtiteln zu finden.

Kursive

Kursive

(lat. currere = „laufen“). Als Kursivschrift bezeichnet man alle schräg gestellten Schriftformen. Die Kursivtypen sind zwar im Charakter der Antiqua angepasst – sie werden zu fast jeder Antiquaschrift hergestellt –, zeigen aber im Einzelnen vielfach abweichende Formen, die auf die engere Verwandtschaft der Kursive zur Handschrift hinweist. Im englischen und französischen Sprachgebrauch heißt die Kursive „Italic“ bzw. „Italique“, wohl weil der italienische Drucker Aldus Manutius d. Ä. (1449–1515) der erste war, der Kursivtypen verwendete.

Kustode

Kustode

(lat. custos = „Wächter“) nennt man die bei älteren Drucken in der rechten unteren Ecke der Seite angebrachte Angabe des Anfangsworts der Folgeseite. Sie erleichtert dem Leser den Übergang zur nächsten Seite und bekundet, dass die Reihenfolge der Seiten, Blätter und Lagen richtig ist. Die Kustode gehört also wie die Bogensignatur, die Blatt- oder Seitenzahl zu den Ordnungshilfen des alten Buches. In den Handschriften des Mittelalters bedeutet Kustode die Bezeichnung der Lagen durch Zahlen oder Buch – staben. Das wiederholte bzw. vorweggenommene An fangswort der Folgeseite heißt hier Reklamante.

Lage

Lage

Bezeichnung für die zusammengehefteten, aus einem Druckbogen entstandenen Blätter eines Buches. Wird ein Druckbogen dreimal gefalzt, entsteht eine Lage aus 8 Blatt (= 16 Seiten). Vgl. Format.

Längstitel

Längstitel

Form des Rückentitels, wenn dieser bei schmalen Buchrücken entlang dem Rücken ausgerichtet ist.

Läsur

Läsur

Im Antiquariatshandel seit langer Zeit gebräuchliche Bezeichnung für eine geringfügige Beschädigung.

Laufrichtung

Laufrichtung

Begriff aus der Papierkunde. Sind die Fasern überwiegend längs ausgerichtet, spricht man von Schmalbahnpapier, verlaufen die Fasern quer, handelt es sich um Breitbahn. Im Buch sollte das Papier stets so verarbeitet sein, dass die Hauptfaserrichtung parallel zum Rücken verläuft. Das verhindert eine Wellung des Rückens. Außerdem lässt sich das Buch so leichter blättern.

Lederschnitt

Lederschnitt

Eine selten angewandte Verzierungsform bei Ganzlederbänden. Mit dem Messer wird die Zeichnung in das aufgeweichte Leder eingeschnitten und dann durch Nachziehen mit einem stumpfen Instrument erweitert. Die eigentliche Zeit der Lederschnittbände beginnt im 14. Jahrhundert und endet im 15. Jahrhundert. Es sind nur etwas über 200 derartige Bände bekannt.

Legende

Legende

(lat. „das zu Lesende“). Im antiquarischen Gebrauch ist damit zumeist die Bildlegende gemeint: die Erklärung eines Bildinhalts, die häufig unter der Abbildung oder in einer Kartusche zu finden ist. Die Verbindung zu den Bildelementen wird durch übereinstimmende Buchstaben oder Ziffernbezeichnungen hergestellt.