Fahne, Fahnenabzug

Fahne, Fahnenabzug

Korrekturabzug vom noch nicht umbrochenen Satz. Auch Bürstenabzug genannt, weil er früher durch Abklopfen mit der Bürste gewonnen wurde.

Fadenheftung

Fadenheftung

ist die Verbindung der Blätter eines Bogens und der Bogen untereinander mit durch den Rückenfalz gezogenem Heftfaden. Wegen der besseren Benutzbarkeit des Buches und der höheren Dauer haftigkeit ist sie der Klebebindung bzw. der Draht-, Klammerheftung gegenüber unbedingt vorzuziehen. Die Fadenheftung kann von Hand oder mit Maschinen ausgeführt werden.

Faksimile

Faksimile

(lat. fac simile = „mach ähnlich“). Wiedergabe von Originalvorlagen, besonders von Handschriften oder Druckwerken, die nur als Einzelstücke oder in extrem kleinen Stückzahlen vorhanden sind, mit sehr großer Originaltreue. Die schnell fortschreitende Reproduktionstechnik im 20. Jahrhundert vereinfachte dies enorm. Erst dann konnten Faksimiles in nennenswerter Zahl erscheinen.

Falz

Falz

Allgemeine Bezeichnung für jeden scharfen Knick oder Bruch in einem Werkstoff (nicht zu verwechseln mit Nuten oder Rillen). Ein Falz ist z.B. der „Knick“, den ein Druckbogen beim Falzen (Falten) erhält. Als Falz wird auch ein einzelner gefalzter, geknickter Werkstoffstreifen bezeichnet, an den z.B. in Tafelwerken die Tafeln angeklebt sind.

Farbschnitt

Farbschnitt

Der eingefärbte Schnitt des Buches. Die Färbung wird durch verschiedene Techniken erreicht, meist einfarbig. Sie soll primär das Vergilben unterbinden und das Buch gegen das Eindringen von Staub abdichten. Neben dem einfarbigen Schnitt, bei älteren Büchern meist rot, gibt es auch Sonderformen wie Marmorschnitt, Sprengschnitt (gespritzter, punktierter Schnitt) und Goldschnitt. Früher waren fast immer alle drei Schnittseiten gefärbt, im 20. Jahrhundert war es häufig nur noch der Kopfschnitt. Zur weiteren Ausschmückung vgl. Fore-edge-painting und Punze.

Farbstich

Farbstich

ist ein in mehreren Farben gedruckter Kupfer- oder Stahlstich. Ganz korrekt wird unterschieden nach „Farbstich“ als Bezeichnung für den farbigen Druck von mehreren Druckplatten (üblicherweise Mezzotintotechnik) und „Farbiger Stich“ für den farbigen Druck von einer einzigen gestochenen Platte. Wird von einer Platte gedruckt, müssen die verschiedenen Bereiche dieser Platte mit unterschiedlichen Druckfarben eingefärbt bzw. regelrecht ausgemalt werden. Bekanntestes Beispiel sind die Rosendarstellungen von Redouté. Da es schwierig ist, den Farbauftrag exakt auszuführen, sind an den Übergängen von einer Farbe zur anderen häufig Vermischungen oder die nicht ganz genau mit dem Motiv übereinstimmenden Farbgebungen zu erkennen. Farbstiche wirken gegenüber kolorierten Stichen sehr leicht und elegant. Eine zweite Möglichkeit, farbige Drucke von gestochenen Motiven anzufertigen, ist der aufeinander folgende Druck in mehreren Farben. Auf Newtons Farbtheorie beruhend, wonach sich alle Farben des Spektrums aus drei Grundfarben (Rot, Gelb, Blau) zusammensetzen, erfand Christoph le Bon 1757 den Farbstich. Die Berechnung (Farbauszug) des Anteils der Grundfarben am Vollfarbton war sehr schwierig, deshalb waren oft mehr als die drei Grundfarben nötig. Man verwendete bis zu acht Farbplatten. Durch die Schwankungen, die das Ausdehnen und Zusammenziehen des für jeden Druckvorgang angefeuchteten Papiers bewirkt, entstehen besonders an den Rändern unweigerlich kleine Ungenauig keiten. Die Anforderungen an den Stecher und Dru cker bezüglich der Passgenauigkeit, der richtigen Linienführung, Schraffur und der richtigen Einschätzung der Farbeffekte etc. waren so enorm, dass es nur extrem wenige Druckereien gab, die in der Lage waren, solche Drucke herzustellen.

Filete

Filete

Wiegemesserförmiges Werkzeug des Buchbinders für die Blindprägung und vor allem für die Handvergoldung. Wichtig für das Prägen von Linien und schmalen fortlaufenden Mustern. Damit hergestellte Verzierungen werden ebenfalls als Fileten be – zeichnet. Sie sind fast immer an den nicht ganz genau aufeinanderpassenden Nahtstellen zwischen zwei Abdrücken zu erkennen. Im Gegensatz zum Streicheisen wird die Filete hauptsächlich für den Golddruck verwendet.

Flachdruckverfahren

Flachdruckverfahren

Beim Flachdruckverfahren werden die druckenden Teile so präpariert, dass sie beim Einfärben Druckfarbe annehmen und Wasser abstoßen. Die nichtdruckenden Teile reagieren entgegengesetzt. Zu den Flachdruckverfahren gehören Lithographie, Offsetdruck, Lichtdruck.

Flächenkolorit

Flächenkolorit

Üblich bei der Beschreibung alter Landkarten. Sind die Länder (Gebiete, Landesteile) durch farbiges Ausmalen der gesamten Fläche gekennzeichnet, spricht man von Flächenkolorit. Dabei sind die Grenzen meist mit einem verstärkten Strich hervorgehoben. Im Gegensatz dazu steht das Grenzkolorit, bei dem nur die Landesgrenzen durch einen farbigen Strich hervorgehoben sind.

Fleuron

Fleuron

Soviel wie Vignette. Die reichen, friesartigen Verzierungen über den Kapitelüberschriften im Rokokobuch heißen Fleurons oder Kopfvignetten. Häufiger wird die Bezeichnung allerdings für die kleinen ornamentalen Zierstempel auf Bucheinbänden, besonders für die in den Ecken angebrachten, verwendet.