Reglieren

Reglieren

Um ein geschlossenes Schriftbild zu erzeugen, wurden in Handschriften Kolumnen häufig durch feine durchgezogene Linien ein gegrenzt, mit anderen Worten: „regliert“.

Reibedruck

Reibedruck

Handdruck von Druckplatten (Holz oder Stein) ohne Verwendung einer Druckerpresse. Das Papier wurde dazu früher auf die eingefärbte Druckform aufgelegt und mit einem Lederballen oder Falzbein angedrückt bzw. angerieben.

Reihentitel

Reihentitel

Gemeinsamer Titel einer Publikationsreihe, deren Einzeltitel in losen Abständen erscheinen und in sich selbstständig sind. Kann auf dem Titelblatt vermerkt oder als zweites eigenständiges Titelblatt beigegeben sein. Für die Werkausgabe eines Autors wird z.B. häufig der Reihentitel Gesammelte Werke gewählt, auch die Bezeichnungen von großen Reihenwerken (Märchen der Weltliteratur, Insel- Bücherei etc.) gelten als Reihentitel.

Reispapier

Reispapier

ist kein Papier im wörtlichen Sinne, sondern ein schneeweißes pflanzliches Material, das im ostasiatischen Raum zur Kunstblumenfabrikation und als Basis für Tusch- und Aquarellmalerei dient. Es wird furnierartig aus dem Mark von Tetrapanax papyreferum (ältere Namen: Aralia papyrifera und Aeschynomene paludosa) geschält. In China ist es etwa seit dem Jahr 300 bekannt, in Europa wird es 1690 erstmals erwähnt. Hier waren Bilder auf Reis – papier besonders zwischen 1850 und 1920 beliebt. Auf Karton oder Pappe montiert, ist es gelegentlich in Alben zu finden. Wegen seiner weichen Oberfläche und der leichten Brüchigkeit ist es sehr empfindlich.

Reliure

Reliure

Französische Bezeichnung für Bucheinband, tritt als Fachbegriff in Verbindung mit beschreibenden Zusätzen auf (z.B. Reliure à la Cathédrale = „Einband im Kathedralstil“).

Remarke

Remarke

So werden kleine Skizzen, Einfälle (remarque), Bildwiederholungen genannt, die ein Künstler auf dem Plattenrand eines Kupferstichs oder einer Radierung angebracht hat, um einen besonderen Plattenzustand (état) kenntlich zu machen.

Remboîtage

Remboîtage

nennt man das Umbinden in einen fremden Einband, um den Anschein eines Einbands der Zeit zu erwecken oder ein wertvolles Werk mit entsprechend wertvollen historischen Einbänden zu versehen. Auch das Wiedereinhängen in die alte Decke nach Auffrischungsarbeiten heißt Remboîtage.

Retusche

Retusche

(franz. „Ver- oder Nachbesserung“). Im antiquarischen Sinn bezeichnet Retusche die manuelle Überarbeitung von bereits gedruckten Abbildungen, um besondere Effekte zu erzielen, die mit den zeitgenössischen Drucktechniken nicht erreichbar waren, z.B. der Farbverlauf im Faltenwurf der Kleidung, die als einfache Farbfläche gedruckt und dann per Hand retuschiert wurde. In der modernen Photo graphie bezeichnet Retusche die Überarbeitung von Abbildungen zur Verbesserung der Bildwirkung oder zur Beseitigung technischer Fehler und Mängel, sowohl am Negativ als auch am Positiv.

Rocaille

Rocaille

(franz. „Grottenwerk, Muschelwerk“). Ein besonders im Rokoko beliebtes Ornament, dessen asymmetrisches, spielerisch schwingendes Grundmotiv aus der Muschelform abgeleitet ist. Es ist namensgebend für die Stilepoche des Rokoko.