Rohbogen

Rohbogen

nennt man Druckbogen, die aus der Druckerei kommen und vom Buchbinder noch nicht behandelt sind (ungefalzt, unbeschnitten). Früher war es üblich, einen erheblichen Teil einer Auflage in Rohbogen einzulagern und nur bei Bedarf eine neue Quote zu binden. Werden Rohbogen gefalzt und zusammengetragen, entsteht ein Rohexemplar. Es ist noch immer nicht geheftet, beschnitten oder geleimt. Für bibliophile Drucke war dies früher eine beliebte Form der Auslieferung.

Rollenstempel

Rollenstempel

(auch Rolle oder Roulette). Werkzeug des Buchbinders, bei dem das Motiv auf einem metallischen Zylinder angebracht ist und so durch Überrollen des Buchdeckels unter Druck fortlaufend eingeprägt werden konnte.

Romabütten

Romabütten

Sortenbezeichnung (Produktname) eines Papiers aus einer traditionellen italienischen Papiermühle. Lichtechte, farbige Handbüttenpapiere, die gerne für Vorsätze, Interimsumschläge, Überzüge usw. verwendet werden.

Rubrizieren, Rubrikator

Rubrizieren, Rubrikator

In mittelalterlichen Handschriften und auch in Frühdrucken war es üblich, einzelne Abschnitte durch rote Einzeichnungen oder Zierbuchstaben hervorzuheben. Dies war die Tätigkeit des Rubrikators. In der einfachsten Form handelt es sich um einen senkrechten roten Strich durch den Buchstaben, in der aufwendigeren Form ist es ein größerer eingezeichneter Buchstabe. Tritt dieser Buchstabe durch seine Größe oder weitere Verzierungen hervor, wird er als Initiale bezeichnet. Der Begriff Rubrik hat hier seinen Ursprung.

Rücken

Rücken

Der Teil des Buches, an dem der Buchblock bzw. die Bogen zusammengeheftet sind. Als Teil des Bucheinbands verbindet der Rücken die beiden Buchdeckel.

Rückentitel

Rückentitel

Der Rückentitel wird auf den Buchrücken aufgeprägt oder aufgedruckt. Er ist vielfach aus Platzmangel gekürzt oder auch, bei schmalen Buchrücken, längs gedruckt (Längstitel).

Schabkunst

Schabkunst

Ein originalgraphisches Verfahren, bei dem eine Metallplatte (Kupfer) mit einem Granierstahl, einem gezähnten Wiegemesser, aufgeraut wird, so dass eine gleichmäßige raue Oberfläche entsteht. Mit einem Schabeisen werden die Stellen, die im Abdruck heller erscheinen, wieder geglättet. Je glatter die Fläche, desto weniger Farbe kann sie aufnehmen. So lassen sich alle Töne vom hellsten Licht bis zum tiefsten Schatten hervorbringen. Die Technik wurde Mitte des 17. Jahrhunderts erfunden. Sie ermöglichte eine Bildwiedergabe, wie sie bis dahin mit den Mitteln der Graphik nicht zu erzielen war. Die Blütezeit der Schabkunst, auch Mezzotinto genannt, war in der zweiten Hälfte des 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Es wurden sogar farbige Wiedergaben (Farbstiche) hergestellt. Die Platten waren sehr empfindlich und ließen nur geringe Auflagen (etwa 100 gute Drucke) zu. Für größere Auflagen mussten die Platten überarbeitet (aufgefrischt) werden, was einen Qualitätsverlust mit sich brachte, oder es wurden mehrere gleichartige Platten benötigt, was solche Werke natürlich teuer und exklusiv machte.

Schablonen

Schablonen

(stencil, pattern, pochoir). Um kleine Serien weitgehend gleichförmiger farbiger Graphiken herzustellen, benutzte man Schablonen (auch Patronen genannt). Besonders zur Kolorierung von Spielkarten, Andachtsbildern, Bilderbogen, Stickmustervorlagen oder auch für Buntpapiere und Bilderbücher erfreuten sie sich großer Beliebtheit. Die mit Schablonen erzeugten Farbflächen lassen oft einen Pinselstrich erkennen, der unabhängig von der Form der Fläche geradlinig verläuft.

Schärfen des Leders

Schärfen des Leders

Wird Leder an den Rändern ganz dünn geschabt, um einen eleganten Übergang zu erzielen, heißt dies Schärfen.

Schlagwort

Schlagwort

Ordnungswort für Bibliographien, Kataloge, Lexika und Register. Das Schlagwort soll den sachlichen Inhalt des Geschriebenen auf den Punkt bringen. Im Gegensatz zum Stichwort muss es kein dem Buchtitel entnommenes Wort sein.