Schließe

Schließe

Alte Einbände (16./17. Jahrhundert) werden auf der Schnittseite häufig durch Buchschließen zusammengehalten. Das verhindert ein Verwerfen der Einbanddeckel und presst den Buchblock so zusammen, dass kein Staub eindringen kann. Die Schließen bestehen häufig aus einer flachen verzierten Metallklammer, die mit einem Lederstreifen oder einem Scharnier an der Außenkante des hinteren Deckels befestigt ist, und einem in die Kante des Vorderdeckels eingelassenen kleinen Gegenstück. Sie können aufwendig verziert sein (z.B. Silberschließen mit großflächigen durchbrochenen Schlössern). Bei jüngeren Einbänden kommen Schließen fast nur noch bei Bibeln oder Gebetbüchern vor. Denselben Zweck wie die Schließen erfüllen manchmal auch einfache Schließbänder.

Schlussvignette

Schlussvignette

Eine Vignette, die als graphischer Abschluss am Ende eines Textes steht, häufig in der Form des Cul-de-lampe.

Schmutztitel

Schmutztitel

Das Blatt, das dem Titelblatt vorgeschaltet und mit einem Kurztitel versehen ist, nennt man Vortitel, seltener Schmutz- oder Vorsatztitel.

Schnitt

Schnitt

Die drei Seiten des Buchblocks, an denen die Bogen nicht zusammengeheftet sind. Diese sind in der Regel beschnitten, damit man das Buch öffnen kann (vgl. dagegen unbeschnitten).

Schönseite

Schönseite

oder Filzseite nennt man im Gegensatz zur Siebseite die glattere Seite des Papiers. Bei graphischen Papieren kann eine deutliche Unterscheidung von Schön- und Siebseite erwünscht sein, für Druckpapiere ist die so genannte Zweiseitigkeit eher unangenehm. Die beim Drucken im ersten Durchgang erzeugte Vorderseite heißt Schöndruck, der zweite Druckgang wird als Widerdruck bezeichnet.

Schrotschnitt

Schrotschnitt

Eine Sonderform des Metallschnitts, bei dem die Umrisslinien durch Stichel in die Metallplatte getrieben werden. Größere Flächen werden durch mit Punzen eingeschlagene Linien, Sternchen, Punkte etc. aufgelockert. Auf diese Weise erscheinen die formbildenden Elemente im Abdruck weiß. Schrotschnitte als Buchillustrationen sind selten, der Schrotgrund (er erscheint als weiß gepunktete Fläche) findet sich häufiger in Bordüren.

Schuber

Schuber

heißt der Schutzkarton (Buchfutteral) für das Buch, in den es hineingeschoben wird, so dass nur der Rücken sichtbar bleibt. Zuweilen ist er mit einem Deckel versehen, der den Buchrücken schützt. In seiner bibliophilen Ausstattung ist der Schuber mit Buntpapier oder Leinen bezogen und kann innen mit weichem Leder oder Flanell gefüttert sein. Gelegentlich sind die Kanten mit Leder bezogen.

Schutzumschlag

Schutzumschlag

Zunächst war der Schutzumschlag das, was die Bezeichnung ausdrückt, ein einfacher Papierumschlag um den Einband, der vor Schmutz und Ausbleichen schützen sollte. Bei Büchern aus der Zeit vor 1900 waren Schutzumschläge die Ausnahme. Waren anfangs bestenfalls Buchtitel oder Autorenname aufgedruckt oder gestempelt, so entwickelte sich der Schutzumschlag im Laufe der Zeit immer stärker zum Werbeträger. Da er häufig empfindlich ist und zudem wichtige Hinweise auf die Auflage liefern kann, hat er sich besonders im angelsächsischen Raum als stark preisbestimmendes Qualitätsmerkmal für viele antiquarische Bücher etabliert. Die gebräuchliche Abkürzung ist SU bzw. in englischen Texten DJ (dust jacket).

Schwanz

Schwanz

Im Zusammenhang mit Bucheinbänden der untere Teil des Buchrückens, im Gegensatz zum Kopf.

Schwarte

Schwarte

Schimpfname für altes Buch, insbesondere wenn es in Schweinsleder gebunden ist.