Fliegendes Blatt
heißt der Teil des Vorsatzes, der zwischen dem Buchdeckel und dem Buchblock frei beweglich ist.
Fliegendes Blatt
heißt der Teil des Vorsatzes, der zwischen dem Buchdeckel und dem Buchblock frei beweglich ist.
Flugschriften
sind kleinere, fast immer geheftete oder broschierte Schriften, die zu Tagesfragen aller Art Stellung nehmen. Sie dienen in der Regel den Interessen einer Partei gegen eine andere auf wissenschaftlichem, religiösem oder politischem Gebiet. Flugschriften sind wichtige Geschichtsquellen für die Reformation, den Dreißigjährigen Krieg, die Französische Revolution.
Foliieren
Soviel wie Blattzählung. Die Foliierung ist ein Vorläufer der Seitenzählung.
Folio, Foliant
Eine Formatbezeichnung, abgekürzt fol. oder 2°. Beim Folioformat ist der Papierbogen nur einmal gefalzt, bildet also zwei Blätter. Beim klas sischen Folioformat entsteht so eine Rückenhöhe von ca. 42 Zentimetern. Solche Bücher nennt man Folianten.
Fore-edge-painting
Eine auf den Schnitt (zusammen mit Goldschnitt) aufgebrachte Darstellung, die nur zum Vorschein kommt, wenn man die Blätter des Buchblocks leicht gegeneinander verschiebt. Auf jedem einzelnen Blatt befindet sich nur ein ganz schmaler bemalter Streifen am Außenrand, maximal 1 Millimeter breit. Im Zusammenspiel über den ganzen Schnitt ergibt sich dadurch eine (bzw. auf der Rückseite der Blätter und in die andere Richtung verschoben eventuell auch eine zweite) bildliche Darstellung. Das dargestellte Motiv passt normalerweise zum Inhalt des Buches.
Format
Mit dem Format wird die Größe eines Buches nach Höhe und Breite angegeben (nicht die Dicke). Die Formatangabe kann in Zentimetern erfolgen oder nach der klassischen Formel, die sich daraus ableitet, wie viele Blatt aus einem gefalzten Druckbogen entstehen. Da das Papier ursprünglich das Pergament als Schriftträger ablöste, gehen die Bogengrößen auf dessen Maß zurück, das durch die mögliche Nutzfläche einer Schafhaut begrenzt war. Für Druckbogen kann man von einem Format von ca. 45 x 60 (bis 50 x 70) Zentimetern ausgehen. Daraus ergeben sich:
1 x gefalzt = 2 Blatt = Folio (2°)
2 x gefalzt = 4 Blatt = Quart(o) (4°/4to)
3 x gefalzt = 8 Blatt = Octav(o) (8°/8vo)
4 x gefalzt zu 12 Blatt = Duodez (12°)
4 x gefalzt zu 16 Blatt = Sedez (16°)
Das Oktavformat wird als Standard angesehen und braucht deshalb in der Beschreibung nicht genannt zu werden. Besonderheiten können durch Zusätze deutlich gemacht werden, z.B. quer-schmal-8vo (oder entsprechende Abkürzungen). Es gibt immer wieder Unklarheiten über die Reihenfolge der Werte für Höhe und Breite, die daher rühren, dass im graphischen Gewerbe die Breite zuerst genannt wird und sich diese Gewohnheit bis in die Buchproduktion auswirkt. Im Bibliothekswesen und damit sinnvollerweise auch im Antiquariat ist es jedoch anders: Hier wird die Höhe vor der Breite genannt. In bibliothekarischen Beschreibungen ist die Formatangabe für neuere Bücher inzwischen ganz verschwunden. Für die Beschreibungen von alten Drucken ist sie allerdings auch dort noch üblich und richtet sich ausschließlich nach der Rückenhöhe.
Fortsetzungswerk
Im Buchhandel alle Publikationen, die in mehreren Bänden oder Teilen (Heften, Lieferungen) in bestimmten, mehr oder minder regelmäßigen Zeitabständen erscheinen. Im Gegen Gegensatz zu den Periodika sind Fortsetzungswerke nach Umfang und Inhalt begrenzt. Im Bibliothekswesen kennt man als weitere Unterscheidung den Begriff der Serienwerke für Schriftenreihen bzw. regelmäßig erscheinende Publikationen wie Jahrbücher, Adressbücher, Kursbücher u.ä.
Fraktur
(lat. „Bruch“). Im 16. Jahrhundert entstandene Schrift mit gebrochenen Formen. Das Wort wird für gewöhnlich als Oberbegriff für alle „gebrochenen Schriften“ verwendet, streng genommen ist die Fraktur allerdings nur eine unter mehreren. Sie hat schlanke Gemeine (kleine Buchstaben) und meist breite Versalien (Großbuchstaben). Kennzeichnendes Merkmal sind die gespaltenen Oberlängen von h, k und l. Die meisten ihrer Versalien haben geschwungene Ansetzstriche, „Elefantenrüssel“ genannt. Ent – gegen der allgemeinen Annahme waren Frakturschriften nicht nur in Deutschland, sondern z.B. auch in angelsächsischen Ländern verbreitet.
Franzband
(auch französischer Band). Seit dem 18. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung für die nach französischer Art gebundenen feineren Ledereinbände mit echten oder mindestens erhabenen Bünden und Rückenvergoldung. Heute oft gleich bedeutend mit Ganzlederband (Kalbsleder). Ein echter Franzband ist vor allem daran zu erkennen, dass beim Aufschlagen Spiegel und fliegendes Blatt nicht auf einer Ebene liegen, sondern sich am Falz eine deutliche Stufe zeigt.
Frontispiz
(lat., auch Titelbild genannt). Eine ganzseitige Illustration gegenüber dem Titelblatt: ursprünglich meist allegorische Darstellungen, im 17. und 18. Jahrhundert dann Bilder des Verfassers und ab Mitte des 18. Jahrhunderts mehr und mehr bildliche Darstellungen aus dem Buchinhalt. Zunächst bezeichnete man als Frontispiz einen Holzschnitt, der das Titelblatt verzierte (Titelvignette). Mit dem Aufkommen des Kupferstichs als Illustrationstechnik eroberte sich das Titelbild einen selbstständigen Platz. Nur in seltenen Fällen ist auch das Titelblatt gestochen (Kupfertitel).