Heliogravüre
(griech., auch Photogravüre genannt). Ein Handpressen-Tiefdruckverfahren. Zunächst wird ein lichtempfindliches Pigmentpapier belichtet und in feuchtem Zustand auf die Druckwalze gequetscht. Wie beim Aquatintaverfahren ist die Platte mit aufgeschmolzenemAsphaltstaubkorn versehen. Das Träger papier lässt sich abziehen und die belichtete Gelatineschicht (das Diapositiv) bleibt allein auf der Druck – platte. Sie ist je nach Lichtwerten verschieden stark gequollen, in dunklen Partien dünn, in den hellsten am dicksten. In mehreren Eisenchloridbädern wird die Platte so geätzt, dass sie in den hellen Partien nur leicht angegriffen, in den dunklen dagegen tief geätzt wird. Nach Auswaschen und eventuell Nacharbeiten ist die Platte druckfertig. Der Druck erfolgt in der Handpresse, was große Auflagen ausschließt. Das Verfahren gestattet Drucke von außerordentlicher Schönheit und Originaltreue und zeichnet sich durch besondere Weichheit und Wärme des Tones aus. Es wurde 1878 von dem Wiener Maler Karl Klic erfunden. An die Stelle der Heliogravüre trat jedoch bald der ebenfalls von Klic entwickelte Rastertiefdruck.