Miniatur
Ursprünglich nur die Kapitelüberschriften und Initialen in Handschriften, die mit roter Mennigfarbe („minium“) ausgeführt wurden. Die Arbeit des Miniators entsprach demnach fast gänzlich der des Rubrikators. Im Laufe der Zeit wurde der Begriff allgemein auf den ganzen Schmuck des Buches ausgedehnt und bezieht sich heute im antiquarischen Gebrauch überwiegend auf den Bildschmuck der Handschriften. Als mit der Erfindung des Buchdrucks neue Techniken die Miniatur verdrängten, begannen die Buchmaler, ihre Bildchen als Einzelblätter zu vertreiben oder sie zur Verzierung kleiner Gebrauchsgegenstände zu verwenden. Das kleine Format dieser Arbeiten, zusammen mit der falschen Assoziation des Wortes, bewirkte, dass man seit dem 16. Jahrhundert allgemein ein kleines Bild darunter versteht.