Vignette

Vignette

Kleine Zierstücke im Buch, sowohl rein ornamentale als auch bildliche Darstellungen. Besonders die Ausgaben des Rokoko sind häufig mit Vignetten geschmückt; im 19. Jahrhundert sind sie gleichfalls reich vertreten. Je nach Platzierung unterscheidet man Titelvignette, Kopfvignette (Fleuron) und Schlussvignette (Cul-de-lampe)

Vorabdruck

Vorabdruck

ist die ganze oder teilweise Veröffentlichung eines schriftstellerischen Werks in einer Zeitschrift oder Zeitung, bevor das Werk in Buchform erscheint. Im verlagsrechtlichen Sinn gilt das Werk trotz des Vorabdrucks noch nicht als „erschienen“. Die Buchausgabe darf dann also als Erstausgabe bezeichnet werden.

Vordatiert

Vordatiert

Um ein Werk nicht zu schnell veralten zu lassen, werden Bücher, die am Ende eines Jahres erscheinen, oft bereits mit der neuen Jahreszahl versehen. Eine handschriftliche „Weihnachtswidmung“ im Jahr vor dem im Druck angegebenen Erscheinungsjahr ist also nicht ungewöhnlich.

Vorsatz

Vorsatz

Als Vorsatz werden die dem Buch vor- und nachgehefteten Blätter bezeichnet, die nicht zu den Druckbogen gehören. Im Allgemeinen besteht das Vorsatz aus zwei Blättern, dem an den Deckel geklebten Spiegel und dem „fliegenden Blatt“. Das Vorsatzpapier sollte mindestens ebenso schwer sein wie das Textpapier und möglichst fest und zäh. Vielfach wurden Buntpapiere als Vorsatz verwendet.

Vorstücke

Vorstücke

Gleichbedeutend mit Titelei, wird diesem Begriff aber besonders dann vorgezogen, wenn der Umfang mehr als nur wenige Seiten umfasst.

Vorzugsausgabe

Vorzugsausgabe

Üblich sind Vorzugsausgaben insbesondere bei bibliophilen Drucken (Liebhaberausgaben), die nur für einen kleinen Interessentenkreis (meist in nummerierter Auflage) hergestellt werden und von denen oft ein Teil der Auflage auf besseres (großes) Papier gedruckt wird. Vorzugsausgaben haben eine besondere Ausstattung, sind meist mit höherwertigen (z.B. kolorierten) oder zusätzlichen Illustrationen und eventuell mit Originalen versehen. Auch die Einbände sind üblicherweise kostbar gestaltet. In vielen Fällen sind die Besonderheiten der Ausstattung im Impressum vermerkt. Bei sehr alten Werken, besonders wenn sie illustriert waren, wurde gelegentlich eine sehr kleine Anzahl in ähnlicher Weise bevorzugt ausgestattet, hierfür ist dann oft die Bezeichnung „Fürstenexemplar“ zu finden.

 

Waschzettel

Waschzettel

Kurze Darstellung von Inhalt und Zweck eines Buches, als Zettel vom Verleger den Rezensionsexemplaren beigegeben. Auch die Laschen des Schutzumschlags, die häufig diese Informationen tragen, werden als Waschzettel bezeichnet.

Wasserfleckig

Wasserfleckig

Papier reagiert besonders empfindlich auf Feuchtigkeit. Unter deren Einfluss kann es aufquellen, kann sich die Oberfläche verändern, darin enthaltene Partikel oder die Patina können durch Kapillarwirkung zur Grenze des feuchten Bereichs wandern und dort deutlich sichtbare Ränder bilden. All diese Erscheinungsformen nennt man Wasserflecken bzw. bei farblichen Veränderungen Wasserrand.

Wasserzeichen

Wasserzeichen

Vor 1800 auch Papierzeichen genannt. Wasserzeichen sind durchscheinende Figuren, Muster oder Buchstaben im Papier, die als Markenzeichen eingefügt wurden. Diese etwas dünneren Papierstellen können in unterschiedlichster Weise erzeugt werden. Meist sind es Drähte, die auf das Schöpfsieb bzw. das Rundsieb der Papiermaschine aufgenäht oder gelötet werden. Sie können aber auch durch Stempel ins noch feuchte Papier oder durch Prägung im fertigen Papier angebracht sein. Aufwendiger sind die Schattenwasserzeichen, bei denen es sowohl dickere als auch dünnere Stellen im Papier gibt. Diese sind in Velinpapier, Banknoten, Wertpapieren etc. zu finden. Sehr viele abendländische Papiere weisen Wasserzeichen auf, sie können ein wichtiges Hilfsmittel bei der Datierung oder der Unterscheidung echter und gefälschter Ausgaben sein. Bei bibliophilen Ausgaben werden oft unterschiedliche Papiersorten für die verschiedenen Ausgaben (Normalausgaben, Vorzugsausgaben) verwendet.