Lage

Lage

Bezeichnung für die zusammengehefteten, aus einem Druckbogen entstandenen Blätter eines Buches. Wird ein Druckbogen dreimal gefalzt, entsteht eine Lage aus 8 Blatt (= 16 Seiten). Vgl. Format.

Längstitel

Längstitel

Form des Rückentitels, wenn dieser bei schmalen Buchrücken entlang dem Rücken ausgerichtet ist.

Läsur

Läsur

Im Antiquariatshandel seit langer Zeit gebräuchliche Bezeichnung für eine geringfügige Beschädigung.

Laufrichtung

Laufrichtung

Begriff aus der Papierkunde. Sind die Fasern überwiegend längs ausgerichtet, spricht man von Schmalbahnpapier, verlaufen die Fasern quer, handelt es sich um Breitbahn. Im Buch sollte das Papier stets so verarbeitet sein, dass die Hauptfaserrichtung parallel zum Rücken verläuft. Das verhindert eine Wellung des Rückens. Außerdem lässt sich das Buch so leichter blättern.

Lederschnitt

Lederschnitt

Eine selten angewandte Verzierungsform bei Ganzlederbänden. Mit dem Messer wird die Zeichnung in das aufgeweichte Leder eingeschnitten und dann durch Nachziehen mit einem stumpfen Instrument erweitert. Die eigentliche Zeit der Lederschnittbände beginnt im 14. Jahrhundert und endet im 15. Jahrhundert. Es sind nur etwas über 200 derartige Bände bekannt.

Legende

Legende

(lat. „das zu Lesende“). Im antiquarischen Gebrauch ist damit zumeist die Bildlegende gemeint: die Erklärung eines Bildinhalts, die häufig unter der Abbildung oder in einer Kartusche zu finden ist. Die Verbindung zu den Bildelementen wird durch übereinstimmende Buchstaben oder Ziffernbezeichnungen hergestellt.

 

Leimschattig

Leimschattig

Wenn der vom Buchbinder verwendete Leim im Laufe der Zeit nachdunkelt und an den Klebestellen sichtbar wird (durchscheint), wird dies als leimschattig bezeichnet.

Leporello

Leporello

Ein Leporello-Album ist ein Faltbuch, das durch Zick-Zack-Faltung eines oder mehrerer aneinandergeklebter Stücke Papier entsteht. Beliebt war die Leporelloform bei Souveniralben mit einer Reihe von Einzelansichten und bei Panoramen. Der Name knüpft an die Figur des Leporello in Mozarts Oper Don Juan an, der das Album der Geliebten Don Juans aufzubewahren hatte.

Lichtdruck

Lichtdruck

(Phototypie, Collotypie). Ein Flachdruckverfahren (nicht identisch mit Heliogravüre!), das ausschließlich der Wiedergabe von Abbildungen dient. Die durch Lichtdruck hergestellten Reproduktionen von Photographien, Aquarellen und Gemälden sind an Originaltreue von keinem anderen Druckverfahren zu erreichen. Das Verfahren beruht auf der Fähigkeit der Chromgelatine, unter Lichteinwirkung die Quellfähigkeit zu verlieren und einen Gerbprozess zu durchlaufen. 1855 hatte Poitevin nach diesem Prinzip und mit Kohlestaub so genannte Pigmentbilder hergestellt. Tessié du Motay entdeckte 1867, dass die belichtete Chromgelatine auch fette Druckfarbe annehmen konnte und entwickelte den Lichtdruck, doch erst Joseph Albert in München machte das Verfahren praxistauglich. Man findet deshalb auch gelegentlich die Bezeichnung „Albertotypie“. Als Druckform dient eine Glasplatte, auf welche die lichtempfindliche Schicht aufgetragen wird. Während des Trocknungsvorgangs beim Aufbringen der lichtempfindlichen Schicht entsteht eine sehr feine Körnung, das so genannte Runzelkorn, das später beim Druck von Bedeutung ist. Die Körnung ist so fein, dass sie mit bloßem Auge in der Regel nicht bemerkt wird. Ein Lichtdruck hat deshalb ein Aus sehen, das einem Fotoabzug nahe kommt. Die Vorlage wird durch ein Zwischennegativ übertragen. An den belichteten Stellen kann die Farbe haften, die anderen aufgequollenen und mit Wasser und Glyzerin getränkten stoßen die Farbe ab. Die löslich gebliebenen Teile der Gelatine werden durch wässern entfernt. Der Druck beruht auf dem gleichen Prinzip wie die Lithographie. Die Druck – schicht ist überaus empfindlich; der Druck muss zudem bei einer ganz bestimmten Temperatur und Luftfeuchtigkeit ausgeführt werden. Dies lässt nur ein langsames Arbeiten zu (etwa 60 Drucke pro Stunde). Mit einer Platte ist bestenfalls eine Auflage von 1500 zu erzielen. Da die Herstellung der Druckform aber nicht teuer ist, wurde das Verfahren für Kleinauflagen von Bildtafeln, Katalogen, Ansichtskarten, Urkunden und Handschriftenfaksimiles genutzt. Reine Strichvorlagen, Druckschriften usw. können im Lichtdruck nicht befriedigend wiedergegeben werden, deshalb werden sie üblicherweise in einem zweiten Druckgang in einer anderen Technik hinzugefügt.

Ligatur

Ligatur

Mehrere zu einer Type zusammengefasste Buchstaben nennt man Ligatur; vielfach geht deren Zeichnung ineinander über. Man kann dadurch unschöne Zusammenstellungen vermeiden. Im Allgemeinen sind Ligaturen für die Buchstabenkombinationen ff, fi, fl vorhanden, seltener für ft und tz. Für gebrochene Schriften ist die Zahl der Ligaturen größer. Die Frühdrucker verwendeten sehr viele Ligaturen (insgesamt etwa 290), um ihre gedruckten Bücher den geschriebenen möglichst anzugleichen.